Du reist gerne und viel, dann solltest du auch an deine Sicherheit denken. Es geht hier nicht darum, dass man sich nachts nicht in dunklen Bahnhöfen herumtreiben soll, sondern um die Kleinigkeiten, an die man nicht denkt. Hier unsere Tipps, die man befolgen kann oder nicht.

 

 


Viren-Info vorab:
Corona ist noch nicht vorbei. Bitte auch im Urlaub die einfachsten Regeln einhalten. Die meisten Viren befinden sich nicht auf den Bahnhofs-WC-Deckeln (sondern immer am Griff der Klobürste oder dem Türgriff innen) und nicht an der PC-Tastatur (sondern am Griff vieler Einkaufswagens und an den Bildschirmen der Bankomate); diese werden so gut wie NIE gereinigt oder desinfiziert.


Gesetze in den Urlaubsländern:
Denkt bitte daran, dass auch in EU-Ländern oder typischen Reiseländern sehr oft andere Gesetze herrschen, als in Deutschland. Mit einem Polizisten in den USA, der Türkei oder Ägypten diskutiert man nicht. Auch landet man hier oftmals schneller in einen Raum mit Gitterstäben. Daher sollte die Telefonnummer der deutschen Botschaft oder des Konsulates immer parat sein. Wer alles richtig machen will, kopiert oder scannt seinen Reisepass und Personalausweis und legt diese Daten in die Cloud oder sendet es sich selbst an E-Mail.


Sicherheits-Tipps:
Es wird viel über Sicherheit mit Computern, Internetverbindungen usw. geschrieben. Oft wird aber die eigene Sicherheit vergessen. Wer reist,  vergisst oft die einfachsten Regeln. Es geht nicht um Überfälle (wer sich nachts in dunklen Gegenden herumtreibt, hat ja schon fast selbst Schuld), sondern um Unfälle und Unglücke, die leider passieren können. Hier ein paar Tipps:


Hotels

Hotel-Etage: Im obersten Stock gibt es oft eine herrliche Aussicht, aber Feuerwehrleitern kommen (je nach Ausrüstung der Feuerwehren bis maximal zur 12. Etage, oftmals ist schon bei der 8. Etage Schluss). Und aus 30 Metern in ein Sprungtuch fallen ist auch nicht nett.

Zimmerlage: Zimmer zum Garten sind schön. Aber der Rasen nimmt die Gewichte von Feuerwehrautos nicht auf (wenn es nicht extra Flächen sind). Wenn man ein Stammhotel hat und darauf achten kann, dann sollte man es tun. Es gibt auch schöne ruhige Zimmer mit Rettungsmöglichkeit.

 

Rettungswege: Im Hotel sollten nach dem Bezug des Zimmers sofort (bevor Handy und Fernseher eingeschaltet werden) die Fluchtwege studiert werden. An der Zimmertür hängt ein Fluchtplan. Und auf dem Flur sind grüne EXIT Schilder zu sehen, die bei Stromausfall leuchten sollen. Tun sie aber nicht immer. Daher den Weg auch Blind einstudieren. Nachts kann es bei Rauch ganz schön dunkel sein. Und bitte auch mal zu einer Rettungstür gehen. Wenn Sie nicht alarmauslösend ist (das muss dran stehen), einfach mal öffnen. Man glaubt gar nicht, wie viele Türen verschlossen sind. Und wenn das der Fall, dann den Manager extrem fest sofort an den Ohren ziehen und nicht erst beim Frühstück. Und notfalls mit dem Ordnungsamt, der Polizei und mit Hotelbewertungsportalen drohen.

Zimmerschlüssel: Der Zimmerschlüssel muss nachts griffbereit sein und auch bei Dunkelheit gefunden werden. Einfachere Hotels haben ja wirklich noch einen Schlüssel, der dann von innen an der Tür steckt. Im Normalfall ist es aber die Plastikkarte. Und wo liegt die? Denn diese Karte muss im Alarmfall mitgenommen werden. Wer nachts bei Feueralarm auf den Flur hetzt, wird feststellen, dass die Zimmertür von alleine zugefallen ist. Und wenn der Fluchtweg im Hotelflur versperrt ist, dann ist das eigene Zimmer immer noch der sicherste Ort. Aber ohne Plastikschlüssel ist kein Hineinkommen in das Zimmer. Einige Hotels haben für den Zimmerschlüssel eine Aufnahmehalterung an der Tür, die meistens auch Strom an- und abschaltet. Wenn dem nicht so ist, dann die Plastikkarte hinter den Lichtschalterrahmen an der Tür klemmen oder irgendwie sonst an die Tür klemmen.

Nothammer: Es gibt Hotels, bei denen sind die Fenster nicht mehr zu öffnen oder nur leicht zu kippen. Diese Scheiben sind mit keinem Möbelstück zu zerstören (Sicherheitsglas). Es hilft nur der kleine Nothammer, der kostet im Baumarkt ca. 8 Euro. Der hat immer im Koffer zu sein (nicht im Handgepäck beim Fliegen, das mögen die Kontrolleure nicht).

Paketband oder anderer langer Bindfaden: Der Flur brennt, die Scheibe ist kaputt, aber wie bekommt die Feuerwehr ein Rettungsseil in die 5. Etage? Der Leiterwagen braucht immer mehr Zeit, als die freiwillige Feuerwehr, die meist gleich um die Ecke beheimatet ist. Jedes Feuerwehrauto hat aber grosse Mengen Personenseile an Bord.

Man muss nur ca. 30 Meter Band – handlich und klein auf der Rolle, Paketband oder ein anderes stabiles Band im Koffer haben. Dieses beschwert man mit einem Schuh oder einer Tasse, oder was immer greifbar ist und lässt das Band herunter. Die Feuerwehr knotet ein Seil an und dieses zieht man hoch und bindet es im Zimmer sehr fest an. Nicht geeignet ist der Siphon (Wasserablass am Waschbecken), denn der reißt heraus. Bettgestell, eventuell normale Heizungsrohre oder das WC-Becken sind gute Alternativen. Seil einmal um sich herumlegen, eventuell durch einen Gürtel ziehen und blutige Hände holen (weil man im Sommer ja keine Handschuhe dabei hat), oder ein Handtuch oder Waschlappen nehmen. Aber das ist besser, als gegrillt zu werden. Und beim Abseilen die Ruhe bewahren. Wenn man nicht loslässt, fällt man auch nicht. Und das Seil hält einiges aus. (Diese Aussage könnte aber auch wieder eine Anregung sein, um den Bodymaßindex zu senken)


 

Vor dem Flug und im Flugzeug:

Koffertipp:
Einen eigenen gut befestigten Kofferanhänger außen anbringen, der aber die Adresse nicht für jedermann zeigen soll. Denn an Flughäfen stehen auch Typ:*/innen herum, die schauen, wer in den Urlaub fliegt. Dann ist der Diebstahl in den Wohnungen einfach.
Und zusätzlich einen gut lesbaren Zettel in den Koffer mit der Urlaubsadresse, der Handynummer und der Heimatadresse hineinlegen. Und den Koffer nicht abschließen, sondern mit einem Gurtband sichern. Richtige Gangster knacken einen Koffer immer. Aber die Kofferermittler können so einfacher die Adresse zum Nachsenden finden

Tipp 1: Ins leichte Handgepäck gehören saubere Unterhosen für den Fall des Kofferverlustes.
Tipp 2: Es ist verboten, Flüssigkeiten ab einer bestimmten Menge durch die Sicherheitsschleuse zu bringen. Man soll ja auch in den Geschäften das teure Wasser kaufen. Leere Plastikflaschen können aber immer mit durch die Schleuse genommen werden. Und dann hinter der Sicherheitskontrolle selbst beim Waschbecken auffüllen.

Notausgänge:
Fliegen macht Spaß. Häufig fliegen lässt Nachlässigkeit aufwachsen. Bei jedem Flug sollte man die Sicherheitskarte anschauen und studieren. Und man sollte auch schauen, wo die Notausgänge sind. Hilfreich ist es immer, wenn man die Stuhlreihen bis zum Notausgang zählt. Bei Dunkelheit und Qualm kann man sich notfalls vortasten. Fensterplätze sind nett und man kann den Kopf so schön anlehnen. Aber hast du schon mal versucht, über den dicken Nachbarn zu klettern. Das geht schon nicht, wenn der wach ist. Daher immer den Gangplatz wählen.

Schuhe:
Vor dem Start und vor der Landung sind die Schuhe angezogen. Die Masse aller Flugunfälle ist beim Start und bei der Landung. Und niemand möchte ohne Schuhe über Glassplitter laufen. Frauen (und Männer) sollten beim Fliegen keine Stöckelschuhe tragen, denn die behinden auf der Notrutsche und die müssen vor der Rutsche ausgezogen werden. Im Flug selbst kannst du dicke Socken anziehen, denn beim Fallen aus 10.000 m ist es egal, ob man Schuhe anhat. (Sorry an alle Flugängstlichen, aber Fliegen ist sicherer als das Autofahren zum Flughafen) Und immer daran denken, der Kapitän will meistens auch nach Hause zu seiner Familie.

Sicherheitsgurt:
Der ist bis zum Rollen der Maschine oder bis zur Anweisung des Kabinenpersonals nicht angelegt. Die Techniker tanken die Maschine ja parallel zum Einsteigen.
Und der Gurt ist aber dann immer, bis zum völligen Stillstand am Zielort, angelegt. Nur Anfänger und betrunkene Mallorca-Fans aus Gelsenkirchen schnallen sich ab, wenn der Gong ertönt. Das Signal heißt nicht “bitte jetzt abschnallen”, sondern jetzt dürfte man mal auf die Toilette gehen. Bei Turbolenzen gibt es viele nicht angeschnallte Verletzte an Bord. Das Flugzeug hält die Turbolenzen aus, der eigene Kopf nicht. Und wer schon mal 200 m durchgesackt ist, weiß was „Trägheit der Masse“ bedeutet. Cola, Kaffee, Essen und die Gelsenkirchener hängen unter der Decke.

Ein weitere Fehler ist es sich noch im Rollen oder Ausrollen des Flugzeuges abzuschnallen. Ein mit Tempo 30 rollender Airbus steht bei Vollbremsung auf der Stelle. Da rutscht nix, das Ding steht. Ohne Gurt hängt man im Vordersitz. Und wer dann schon im Gang steht (weil er es “eilig” hat) kommt wirklich als erster raus, auf der Trage.
Tipp: bei der Landung immer eine Hand an der Rückenlehne des Vordersitzes beim Aufsetzen des Flugzeuges und während des Rollvorganges zum Abstellplatz. Ein Flugzeug, dass aus Tempo 30 wegen eines querkommenden Vorfeldautos bremsen muss, steht sofort. Und beim Aussteigen alle rennen lassen, der Bus wartet immer bis zum letzten Gast.

 

Im Zug:
Im Zug ist man der Geschwindigkeit besonders ausgesetzt. Ein ICE mit Tempo 250 braucht bei einer Vollbremsung zwar mehr als 500m bis zum Stillstand, aber auch hier merkt man die Trägheit der Masse, wenn Koffer und Menschen durch die Gegend fliegen.
Egoismus: Immer in Fahrtrichtung sitzen. Man fällt lieber auf andere, als dass andere auf einen selbst fallen. Und die schweren Koffer sollten unter dem Sitz sein und nicht oben. Denn nach einem weichen Fallen in den Gegenüber möchte niemand einen Koffer an den Kopf bekommen.
Und auch hier gilt, wo hängt der Nothammer oder welches Fenster ist mit einem Spezialgummi ausgestattet (bei alten IC-Wagen). Auch das kann im Fall des Falles helfen.


Im Auto:

Schnell fahren macht nur bis zum Krawumm Spass. Eine Stecke mit 120-130 km/h zu fahren ist entspannter und man kommt genauso schnell an, wie ein “Audi-Heizer” (Spart auch Sprit und Verschleißteile).

Tipps:
Beim Notbremsen wegen eines aufkommenden Staus nicht nur nach vorne gucken, auch den Rückspiegel beobachten. Was nützt ein gutes eigenes Halten, wenn der Nachfolger herein kracht. Und besonders auf nachfolgende LKW achten. Bestimmte Fahrer machen oft alles mögliche, nur nicht aufmerksam sein.
Und beim Abkommen von der Landstraße (kann leider immer wieder passieren) nicht auf die Bäume achten, sondern auf die Lücken dazwischen. Es ist nachgewiesen, dass die Leute nur gegen den Baum fahren, weil die ihn anvisieren. (Diese beiden Tipps klingen so einfach und “das ist doch klar, was schreibt der denn hier für einen Blödsinn”, Unfallberichte > auch von Skifahrern< sagen aber etwas anderes aus).

Und sonst:
Locker durchs Leben gehen, ein Restrisiko gibt es immer. Schon Majestix (der Gallierchef von Asterix und Obelix) wusste, dass es nichts Schlimmeres gibt, als wenn einem der Himmel auf den Kopf fällt.

Tipps an Freunde weitergeben erwünscht.